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Das 3. Berliner PiA-Forum unterstützt die Charité-Aktion: „Mehr von uns ist besser für alle“ mit einer Solidaritätserklärung: – Selbst Gesicht zeigen können Sie hier
Mehr Personal für gute Gesundheit – Personalmangel gefährdet Patientinnen und Patienten
Nur gemeinsam sind wir stark! – Aufruf zu Solidarität von PsychologInnen, PädagogInnen & PsychotherapeutInnen mit der Tarifbewegung für mehr Krankenhauspersonal und bessere Arbeitsbedingungen an der Charité Universitätsklinik
Wir PsychotherapeutInnen, PsychotherapeutInnen in Ausbildung (PiA), sowie Studierende der Psychologie und Pädagogik wissen aus eigener Erfahrung, dass die aktuelle Personalpolitik von immer mehr Kliniken eine medizinisch-psychologisch sinnvolle und an professionellen Ansprüchen orientierte Versorgung unserer Patientinnen und Patienten erschwert, manchmal unmöglich macht und in Einzelfällen mittlerweile lebensgefährlich ist. Den von ver.di und dem statistischem Bundesamt bestätigten Mangel an Fachpflegekräften (1) und seine Folgen erleben wir regelmäßig: überlastete Pflegekräfte, eine angespannte Arbeitsatmosphäre, erschwerte Teamarbeit und eine ansteigende Quote krankheitsbedingter Ausfälle wegen unhaltbarer Arbeitsbedingungen. Mit dem aktuellen Personalmangel in vielen Bereichen verschlechtern sich auch die ärztlichen Arbeitsbedingungen – vor allem aber ist eine qualitativ gute medizinische und pflegerische Versorgung der Patientinnen und Patienten nicht zu gewährleisten!
Die aktuelle gewerkschaftliche Auseinandersetzung an der Charité hat hier eine Leuchtturmfunktion.Treffend heißt das Motto: „Mehr von uns ist besser für alle!“. Jahrelang wurde in den Krankenhäusern immer mehr Leistung von immer weniger Personal verlangt. Das gefährdet zunehmend die Patientinnen und Patienten. Umso wichtiger ist es, dass erstmals in der Geschichte der Gewerkschaften in Krankenhäusern Beschäftigte feste Mindestquoten von Personal zu Patienten fordern. So könnte einem weiteren Wettlauf um mehr Leistungen auf Kosten von Patientinnen und Patienten, Pflegekräften – aber auch ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen & PsychologInnen der Riegel vorgeschoben werden. Wir unterstützen die Forderungen für eine tarifliche und möglichst bald auch gesetzliche Mindestpersonalbesetzung, gesundheitsfördernde Maßnahmen, altersgerechtes Arbeiten und eine bessere Ausbildungsqualität. Eine Ausweitung der tariflichen Auseinandersetzungen auf andere Kliniken ist wünschenswert.
Wir rufen alle unsere im psychotherapeutischen Bereich tätigen Kolleginnen und Kollegen dazu auf,sich im Alltag und bei gewerkschaftlichen Auseinandersetzungen für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen auch und gerade mit den nicht-ärztlichen bzw. nicht-psychotherapeutisch tätigen Krankenhausangestellten solidarisch zu zeigen – an der Berliner Charité und an anderen Häusern.
Wir fordern eine zunächst tariflich, so bald wie möglich jedoch gesetzlich geregelte allgemeinverbindliche Personalbemessung für Krankenhausfachpersonal und eine Reform der Krankenhausfinanzierung, die eine ausreichende Personalbesetzung aller Bereiche im Krankenhaus dauerhaft ermöglicht.
Berliner PiA-Forum als demokratische legitimierte Vertretung der Berliner Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten in Ausbildung (PiA)
(1) Nach den Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der Patientinnen und Patienten (Fallzahl) von 2003 bis 2011 von 17,30 Millionen auf 18,34 Millionen gestiegen, während die Zahl der Pflegekräfte (Vollzeitäquivalente)von 2003 bis 2011 von 320 158 auf 310 817 zurückgegangen ist. Nach Erhebungen von ver.di fehlen bundesweit 162.000 Vollzeitstellen, davon 70.000 in der Pflege.
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