Vor Kurzem haben wir eine Umfrage zur aktuellen Situation von PiA/KjPiA an den Berliner Kliniken erhoben. Hier sind Eure Ergebnisse kursgefasst:
Demographie:
- Teilnehmende: N = 81
- Alter: zwischen 23 und 56 Jahre
- Geschlecht: 75% weiblich
- Bundesland der PT1: am häufigsten Berlin, aber auch Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, NRW, Baden-Württemberg, Bremen
- Bundesland der Ausbildung: am häufigsten Berlin, aber auch Baden Würtemberg, Bayern,Hamburg, NRW, Niedersachsen, Sachsen-Anhalt
- Vollzeit Ausbildung: 79,5%
- Richtung: 60% VT, 30% TP, 8,8% Systemische, 7,5% PA, 1,3% verklammert TP&AP
Bewerbungsprozess:
- Anzahl an Bewerbungen: zwischen 1 und 53 (im Durchschnitt 15 Bewerbungen)
- Anzahl Bewerbungsgespräche: zwischen 0 und 16, die meisten 1 oder 2
- Wartezeit zwischen Bewerbung und PT1-Platz: 1,5 bis 14 Monate
Wie hast du den PT-Platz bekommen?
- 47 Menschen, also ca 59% haben sich initiativ beworben, davon haben sich 10 (21%) beider/dem Chefarzt*in o.ä und 7 (15%) bei der / dem leitenden Psycholog*in beworben.
- 8 (10%) haben sich direkt auf eine Stellenausschreibung beworben
- 7 (9%) haben sich über Kontakte beworben (Mitarbeitende die sie schon kannten o.ä)
- 2 (3%) über ein vorheriges Praktikum
- 7 (9%) Menschen betonen zusätzlich, ganz besonders mehrmals nachgehakt zu haben.
Mit welchen Schwierigkeiten hast du dich konfrontiert gesehen und was hat dir während des Bewerbungsprozesses am meisten zu schaffen gemacht?
- geringe Rückmeldung, geringe Planbarkeit
- geringe Stellenanzahl, hoher Konkurrenzdruck
- Sorgen wegen schlechter Bezahlung, Koordinierung mit Nebenjob : Nicht klar, wo man sich bewerben kann / sollte
- übergriffige Fragen, Abwertende Stimmung : Entfernung, Zeitaufwand, keine Unterstützung vom
- in Prozent: 46 (57%) Ungewissheit, 25 (31%) Stellenagebote, 17 (21%) Finanzen, 7 (9%) Intransparenz, 3 (4%) Unangenehme Bewerbungsprozesse, 2 (3%) Weitere Schwierigkeiten
Institut
Wenn bereits mit der PT1 begonnen wurde bzw. diese abgeschlossen ist: Wie zufrieden warst du mit der Einarbeitung?
- 2⁄3 schlechte bis mittelmäßige Zufriedenheit mit der Einarbeitung
- HauptansprechpartnerInnen oft andere PiA
- hohe Arbeitsbelastung, hohe Verantwortungsübernahme meist bereits ab der ersten Woche
- im Schnitt nach 2 Wochen eigene Gruppen / Einzelgespräche
- selten Einarbeitungswoche
- nicht selten einzige PsychologIn auf der Station
- geringe Einarbeitung = Selbststudium gefragt
- häufig Überstunden (unbezahlt)
- Vernetzung mit anderen PiA als sehr hilfreich wahrgenommen
- nicht selten Gefühl der Überforderung aufgrund geringer Betreuung
- Devise learning by doing / trial and error ist oft Alltag
Welche Tipps würdest du nun angehenden PiAs geben, die sich gerade auf der PT-Suche befinden?
- Stelle mit Bezahlung suchen bzw. keine stark unterbezahlten Stellen annehmen
- Früh mit Bewerbungen beginnen (evtl. sogar vor Start der Ausbildung)
- oft gehen Bewerbungen einfach unter, deshalb ins Gedächtnis bringen immer erneut um Rückmeldung bitten
- viele Bewerbungen schreiben
- mit anderen PiA austauschen, Meinungen einholen
- vor Initiativbewerbung anrufen und Verfügbarkeit anfragen
- über persönliche Kontakte gehen wenn möglich
- Leitende PsychologInnen ehemaliger Praktika fragen
- wenn möglich raus aufs Land
- nicht nur die erstbeste Stelle nehmen, genau überlegen wohin man möchte
- ggf. als erstes die PT2 machen (langsame Einführung in die Arbeit mit PatientInnen und einige PT1-Stellen setzen diese voraus zwecks Arbeitserfahrung)
- Erfahrungsberichte der Kliniken anschauen (Klinikvergleich)
- Job suchen, der als PT-Stelle anerkannt werden kann vom LaGeSo
- nicht entmutigen lassen, hartnäckig bleiben
- Mut tut gut, selbstbewusst sein!
Beachte auch bitte unsere Info-Broschüre zur PT1-Suche und 1000€-Regelung hier.